Bundestagskandidat Stefan Zierke: Neue Anforderungen an Verkehrsinfrastruktur als Chancen für Veränderung begreifen
Prenzlau. Die Uckermark steht vor der Herausforderung, die Mobilität für weniger Menschen in der Fläche aufrecht zu erhalten. Für den Verkehr im ländlichen Bereich müssen deshalb auf lange Sicht günstigere und intelligentere Möglichkeiten als bisher vorhanden gefunden werden. "Wenn die Infrastruktur vernachlässigt wird, hat das Auswirkungen auf die Entwicklung der ganzen Region – auf die Ansiedlung von Menschen, die Wirtschaft, die Umwelt und auch den Tourismus", erklärt Stefan Zierke, der für die SPD im Wahlkreis 57 Uckermark-Barnim I zur Bundestagswahl 2013 kandidiert.
Vor dem Hintergrund der Regionalkonferenz des Verkehrsverbundes Berlin Brandenburg (VBB) am Montag forderte er eine weitreichendere Beteiligung der Kommunen an der Planung der Verkehrsinfrastrukturen. Das erfordere jedoch zugleich eine bessere finanzielle Ausstattung der Kommunen: "Eine Gemeinde sollte selbst entscheiden können, welchen Wert beispielsweise ein Bahnhalt für die Einwohner hat oder wie der ÖPNV sinnvoll ergänzt werden kann. Dazu braucht sie aber Geld.“
Denkbar wären ein Lastenausgleich zugunsten kleinerer Bahnhöfe, die Einführung eines Bedarfshalts oder die bessere Verzahnung verschiedener Beförderungsaufgaben wie Schüler-, Waren- und Individualverkehr. „Ich bin dagegen zu sagen: Der Bahnhof wird geschlossen. Wenn solche Überlegungen aufkommen, weil die Nutzerzahlen zu gering für einen kostendeckenden Betrieb sind, gilt es Alternativen zu benennen und zu diskutieren!“ Die Uckermark habe mit dem KombiBus ein Beispiel entwickelt, welches inzwischen von anderen Regionen interessiert nachgefragt werde: „Wenn wir diese Entwicklungen als Chance für Veränderungen erkennen, kann die Region als Vorreiter positiv nach außen wirken“, so Zierke weiter.
Ziel der sozialdemokratischen Verkehrspolitik ist es, die gesellschaftlich und wirtschaftlich notwendige und gewünschte Mobilität umweltfreundlich, bezahlbar und sicher zu gestalten. "Dieses Ziel werden wir nur erreichen, wenn wir die einzelnen Verkehrsträger vernünftig kombinieren und mehr Verkehr von der Straße auf umweltfreundliche Verkehrsträger verlagern, insbesondere auf Schiene und Wasserstraßen." Dazu müsse der Bund aber dringend in den Erhalt dieser Verkehrswege investieren. Entsprechende Finanzmittel sind aus Maut-Einnahmen, Trassenentgelten und Schifffahrtsabgaben umzuleiten: "Wenn diese Entgelte dem Ausbau der Verkehrswege zu Gute kommen und nicht im Bundeshaushalt versickern, steigert das gleichzeitig die Akzeptanz."